Von Christoph Heinzel
Das Kulturjahr in Visbek startete mit zwei umjubelten Konzerten in ganz unterschiedlichen Genres. Den Auftakt machte die „Simon & Garfunkel Revival Band“. Sie begeisterte ihr Publikum in der ausverkauften Sporthalle der Benediktschule mit zeitlosen Songs wie „Scarborough Fair“, „Bright Eyes“ oder „The Boxer“. Als die ersten Töne von „The Sound of Silence“ erklangen, war die Begeisterung besonders spürbar. Am Ende begleiteten Standing Ovations, lang anhaltender Beifall und Jubel die Musiker von der Bühne.
„I Am a Rock“, „Mrs. Robinson“, „You Can Call Me Al“: Unvergesslich sind die Songs längst. Mit ihrer Art, sie zu präsentieren, bescherte die Revival-Band den Visbeker Konzertbesuchern zu- dem einen Genuss. Spaß und Freude an den Liedern herrschte auf und vor der Bühne. Hinter der „Simon & Garfunkel Revival Band“ stehen Frontmann, Sänger und Gitarrist Michael Frank, Keyboarder und Bassist Sebastian Fritzlar, der Drummer Ingo Kaiser und Sänger Guido Reuter, der auch Flöte und Geige spielt. Sie verbinden das Original mit ihrer eigenen Note.
Die Band existiert seit 2008 und kam über ein privates Netzwerk zusammen. „Wir beleben die Musik von Simon und Garfunkel auf unsere Art wieder“, meinte Michael Frank im Backstage-Bereich und sagte über die Musik des Duos: „Die Songs klingen einfach, sind es aber nicht!“ Der Sänger schätzt die „Zerbrechlichkeit“ der Musik von Simon und Garfunkel. Es war nicht der erste Auftritt der Band in der Gemeinde. Bereits 2010 spielte sie im Rahmen des „allerersten Visbek Open Airs“. Annelies Muhle vom ausrichtenden Kulturkreis Visbek fasste die Stimmung des Abends folgendermaßen zusammen: „Das schreit nach einer Wiederholung.“ Mitten im letzten Lied „Bye, Bye Love“ standen alle auf und sangen gemeinsam mit der Band. Die Begeisterung schlug dann direkt in Zugaberufe um, die lautstarkem Jubel Platz machten, als die Band „Bridge Over Troubled Water“ anstimmte.
Mehr Musik gab es zwei Abende später. Dann zeigte die Philharmonie Leipzig – zwischen ihren Auftritten in Amsterdam und Berlin – mit Lilli Wünscher (Sopran) und Alexander Voigt (Tenor) ihre musikalische Exzellenz. Zwar waren nicht so viele Gäste wie zum Gastspiel der „Simon und Garfunkel Revival Band“ gekommen, die Anwesenden aber waren äußerst angetan und begeistert von der Musikauswahl und dem Vortrag durch das Orchester. Die Konzertbesucher wollten das Orchester gar nicht mehr von der Bühne lassen. Drei Zugaben spielte die Philharmonie Leipzig und jedes Mal erhob sich das Publikum zu Standing Ovations, klatschte und jubelte.
Unter Maestro Michael Koehler eröffnete das Orchester den Abend mit der Ouverture von „Orpheus aus der Unterwelt“ von Jacques Offenbach (1819 bis 1880). Darin enthalten ist die be- rühmte Tanznummer CanCan. Das energiegeladene Stück verbreitete Lebensfreude und gute Stimmung. Es folgte Lilli Wünscher mit „Ich lade gern mir Gäste ein“ aus „Die Fledermaus“ von Johann Strauss. Die Sopranistin übernahm zudem die Moderation des Abends und leitete kunstvoll und charmant zu den nächsten Stücken über. Sie und Alexander Voigt begeisterten das Publikum. Alexander Voigt übernahm den dritten Song des Abends und verkündete „Ob blond, ob braun, ich liebe alle Frauen“. Das Lied von Robert Stolz erschien 1935. Der erste Part bot weitere Lieder aus der „Fledermaus“ und zwei Operetten von Franz Lehár bevor die Anwesenden mit einem schwungvollen „Libiamo“ aus Guiseppe Verdis „La Traviata“ in die Pause verabschiedet wurden. Das Publikum freute sich über die Musikauswahl und spendete großen Beifall.
Die Philharmonie Leipzig erzählte zusammen mit Lilli Wünscher und Alexander Voigt in beiden Hälften eine Geschichte. Letztere verstanden es, ihren ausdrucksstarken Gesang durch Gestik, Mimik und Interaktion zu unterstützen. Ein Beispiel: das Duett „Komm mit nach Varasdin“ aus der Operette „Gräfin Mariza“ von Emmerich Kálmán. Die Musikauswahl hatte etwas Fröhliches, Unbeschwertes und mündete im druckvollen Radetzky-Marsch und dem Jubel der Anwesenden.
Bürgermeister Gerd Meyer bezeichnete in seiner Begrüßung Visbek „als kulturelles Kleinod“ in Niedersachsen. Dafür stehe die „hohe Reputation des Kulturkreises“, der immer wieder solche „Highlights“ in die Gemeinde hole. „Das, was ihr macht, das wirkt“, meinte Gerd Meyer. Die feierlich geschmückte Sporthalle sieht am 11. Januar 2025 (Samstag) noch den Sportlerball von RW Visbek, bevor Ehrenamtliche des Vereins die Halle in den Originalzustand zurückversetzen.
Fotos: Hans-Bernd Hermes
03.01. Simon & Garfunkel Revival Band
05.01.2025 - Philharmonie Leipzig
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