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AutorenbildGemeinde Visbek

Visbek im Doku-Film: "Neue Heimat Brasilien - 200 Jahre deutsche Einwanderung"

Aktualisiert: 21. Okt.


Das Titelbild der DW-Doku: "Neue Heimat Brasilien - 200 Jahre deutsche Einwanderung".

Von Bernd Koopmeiners

Archivar Franz-Josef Debbeler, Heimatverein Visbek, erhielt eine erfreuliche Nachricht aus

Berlin. Nach Recherchen der Deutschen Welle, Berlin, gemeinsam mit DW-Redakteur

Guilherme Becker, Bonn (aus Brasilien), schrieb DW-Redakteurin: „Es ist vollbracht“. Die

Doku ist online - englisch und portugiesisch. Die deutsche Fassung wird von meinem

Kollegen hoffentlich auch bald gepostet. Nochmals vielen herzlichen Dank für Ihre

Unterstützung“.


DW-Redakteurin Sommer und DW-Redakteur Becker waren am 16. März mit Kameramann

Florian Kroker sowie Frau Irmgard zur Lage aus Nellinghof in Visbek auf „Spurensuche“.

Filmaufnahmen bei der St. Vitus-Kirche folgte eine Recherche im Visbeker Heimathaus. Das

DW-Team aus Berlin/ Bonn war beeindruckt und sehr erfreut; Archivar Debbeler hatte die

konkreten Daten und Dokumente über Ida Franziska Tepe, geboren am 20. Oktober 1920 in

Visbek. Ihre Pflegeeltern (Familie Herzog) gehörten 1924 zu den deutschen Auswanderern,

die während der damaligen Wirtschaftskrise ihre Heimat verließen, um sich in Brasilien eine

neue Existenz aufzubauen.


Von Visbek aus fuhr das DW-Team nach Bremerhaven zum Deutschen Auswandererhaus; vor

100 Jahren starteten die Visbeker dort mit dem Segelschiff „Werra“ ihre über einen Monat

dauernde Seefahrt; sie erreichten im Oktober 1924 Brasilien. Ida Tepe heiratete in Brasilien

den deutschen Landwirt Becker aus Simmern /Hunsrück. Das Ehepaar bekam zehn Kinder;

Ida Becker starb 1997.


Redakteur Becker hatte von Bonn aus für die Doku den Wohnort seines Opas im Hunsrück

aufgesucht und die Spurensuche nach seiner Oma erfolgreich in Visbek fortgesetzt. Er war im

April 2024 für die Doku in Brasilien im Historischen Museum in Sao Leopoldo /Rio Grande do

Sul. Dort wurde vor 200 Jahren, am 25. Juli 1824, die erste deutsche Siedlung von 39

deutschen Einwanderern gegründet. Die Stadt in Südbrasilien mit einem großen Museum

direkt am Fluss war im April noch unversehrt, berichtet Becker in der Doku; im Mai wurde

das Museum von Überschwemmungen stark betroffen.


Für Guilherme (Wilhelm) Becker, Brasilianer mit deutschen Vorfahren, stand fest; er wollte

in Deutschland studieren. Becker absolvierte ab 2018 das Masterstudium Erasmus Mundus

MA mit den Schwerpunkten Politik, Identität, Kultur, Migration, Geschichte und Gesellschaft

an der Universität Groningen/ Niederlande und an der Universität Göttingen. Im dritten

Semester war Becker Praktikant beim Sender Deutsche Welle in Bonn und bei der Zeitung

„Thüringer Allgemeine“ in Erfurt.


Der Enkel von Ida Tepe aus Visbek hat für die sehenswerte DW-Doku zahlreiche

Menschen in Brasilien und Deutschland interviewt und erzählt im Film auch, welche

Erfolgsgeschichten und welche Traumata – auch für die indigene und die afrobrasilianische

Bevölkerung – mit der Einwanderung aus Deutschland verbunden sind. Für die

beeindruckende Doku (53 Minuten) wurden die Flagge von Brasilien und von Deutschland,

eine deutsche Auswanderin mit ihrer Tochter – es könnte die Visbekerin Ida Tepe sein –

sowie ein Segelschiff als Titelbild (Aufmacher) gewählt.

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