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AutorenbildGemeinde Visbek

Versuch geglückt!

Aktualisiert: vor 20 Stunden


Foto: Hans-Bernd Hermes

Am Samstag den 21.9.2024 hat der Kulturkreis erstmals eine eintägige kulturwissenschaftlich begleitete Exkursion unternommen. Kulturkreismitglied Pfarrer i.R. Wilfried Scheuer konnte 60 Personen begrüßen. Die Reise führte in das Nordoldenburger Land, in die Wesermarsch, wenig mehr als 70 km entfernt, aber kulturell völlig anders geprägt als das Südoldenburger Land. Zunächst besuchte die Gruppe das kleine Strückhauser Kirchdorf in der Nähe von Ovelgönne. Das Kleinod aus Kirche, Pastorei, einem Küstenhaus und einer ehemaligen Kneipe liegt einsam zwischen Wiesen und Wassergräben.


 Prof. Dr. Christine Aka, die über die Region geforscht hat, erläuterte anhand von historischen Quellen die spannenden Lebenswelten der Menschen, die im 17. Jahrhundert den Umbau der Kirche zu einem erst nun eindeutig protestantischen Raum finanzierten. Die Bauern in der Region waren einerseits sehr wohlhabend, da sie mit den Rinderhandel und der Käseverarbeitung viel Geld verdienten, andererseits war ihr Leben permanent bedroht - durch Sturmfluten oder auch die Malaria.

Die für die Region typischen sturmflutsicher gebauten großen Grabkelle auf dem alten Friedhof neben der Kirche, die seit 1700 bis heute in Gebrauch sind, beeindruckten die Visbeker und gruselten auch ein bisschen.


Die zuständige Pastorin der Vier-Kirchen-Ovelgönne Gemeinde Katja Röker erläuterte im Anschluss die heutige Situation in einer kirchenfernen Gesellschaft, immer weniger Gläubige besuchen die Gottesdienste und die Zahl der Konfirmanden sinkt beständig. Sie stellte der Gruppe außerdem den Pfarrsaal für ein von den Visbeker Ehrenamtlichen vorbereitetes Mittagessen zur Verfügung, bevor es nach Golzwarden ging. Die dortige Kirche, so erläuterte der ehrenamtliche Kirchenführer G. Tebben, diente den Bewohnern schon im 13. Jahrhundert als Speicher für ihre auf der Weser als Piraten erbeuteten Schätze.


Durch Brandstiftung erlitt die Kirche 2019 einen immensen Schaden. Tebben erzählte eindrücklich von den Schwierigkeiten und dem enormen Aufwand, der nötig war, um die Kirche wieder instand zu setzten. Erst im Oktober 2023 konnten sie wieder eröffnet werden.

Nach einem auf dem sonnendurchfluteten Friedhof vorbereiteten Kaffeetrinken konnte das Orgateam  auf der Rückfahrt in sehr zufriedene Gesichter schauen. Das Experiment war geglückt.


Fotos: Hans-Bernd Hermes



 

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