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  • AutorenbildGemeinde Visbek

Musik, Malerei und Architektur überzeugen Fahrtteilnehmer


Von Bärbel Teller

Gut gelaunt und voller neuer Eindrücke sind am Montagabend die Teilnehmer einer dreitägigen Frankfurt-Fahrt des Visbeker Kulturkreises zurückgekehrt.

Das Angebot hätte abwechslungsreicher nicht sein können: Musik, Malerei und Architektur standen auf dem Programm. Nach einer sehr informativen Stadtrundfahrt folgte am Abend der Besuch eines Konzerts in der Alten Oper. Der berühmte und vielfach ausgezeichnete Stardirigent Sir Simon Rattle präsentierte mit dem „London Symphony Orchestra“ Werke von Helen Grime, einer jungen schottischen Komponistin, und Max Reger. Beides wahrlich keine leichte Kost, war doch der Klangteppich des „Woven Space“ (geflochtener oder verwebter Raum) fremd und verwirrend anzuhören. Die 9. Symphonie, mit der Mahler in vier Sätzen von „extremer Eigenart, mit sperrigen, in sich verkapselten, unwegsamen, kontrapunktisch widerstrebenden, gegen den Takt verkanteten Themen eine Musik mit starker Neigung ins Chaotische“ (W. Stähr) schuf, forderte vom Orchester höchste Konzentration und zeigte die ganze Vielfalt musikalischen Könnens.

Die Ausstellung „Kraft der Verwandlung“ im Frankfurter Städel am nächsten Tag erschloss den Zugang zu Peter Paul Rubens auf eine neue Weise. Ihm dienten antike und zeitgenössische Skulpturen sowie Gemälde von Tizian, Tintoretto, Caravaggio und anderen als Ausgangspunkt für das eigene Schaffen. Übersetzung – translatio, Nachahmung – imitatio, und Umgestaltung – aemulatio dienten dem Prozess der künstlerischen Weiterentwicklung, so dass Rubens zu Recht als einer der bedeutendsten Künstler des Barock gilt. Der Tag endete bei schönstem Sommerwetter mit einem Ausflug zum Frühlingsmarkt nach Eltville, einem kleinen, am Rhein gelegenen Städtchen, mit einer Einführung in die hohe Kunst des Weinanbaus und einer Weinprobe mit anschließender Vesper.

Auch die Heimreise am dritten Tag hielt noch eine Überraschung bereit: den Besuch von Schloss Nordkirchen. Nordkirchen ist das größte Wasserschloss Westfalens und stellt sich als architektonisches Gesamtkunstwerk von internationalem Rang dar. Erbaut in französisch-klassizistischem Stil an Stelle einer alten Wasserburg zu Beginn des 18. Jahrhunderts von Fürstbischof Friedrich von Plettenberg, wird es seit etwa 1950 von der Fachhochschule für Finanzen des Landes Nordrhein-Westfalen genutzt. Zu den Attraktionen gehören der weitläufige Schlosspark, der im 18.Jahrhundert einer der schönsten und berühmtesten Gärten Europas war, und die Schlosskapelle, die als Vorbild das berühmte Vestibül der Schlosskapelle zu Versailles hat. Vor allem die schönen Stuckarbeiten sind heute noch weitgehend im Original erhalten.

Musik, Malerei und Architektur sind drei wesentliche kulturelle Aspekte, von denen markante und neue Beispiele auf dieser Reise vermittelt wurden.

Besonders hervorzuheben sind die Planung und die Durchführung des Kulturkreises Visbek. Insbesondere die kompetente, immer freundliche und flexible Art der Organisation trug ganz entscheidend zum guten Gelingen dieser Kulturreise bei, da waren sich alle Teilnehmer einig und freuen sich schon auf das nächste Angebot.

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