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Im Visbeker Waldkindergarten herrscht reger Betrieb

Aktualisiert: 31. Mai 2022


Sie sind gerne im neuen Kindergarten: Mattis (vorne von links), Felix, Thea und Till. Vor Ort machten sich mit ihnen ein Bild (hinten von links) Sabrina Sperling, Ratsvorsitzender Klaus Muhle, Sarah Geerken, Amtsleiter Gerd Brengelmann, Siegfried Böckmann, Frank Wahls als Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters und Tiak Elberfeld. Foto: Albers/Gemeinde Visbek

Rund um „Stollen Hütte“ nahe der Bullmühle in der Visbeker Ortschaft Siedenbögen schallen seit Kurzem regelmäßig Kinderstimmen durch den Wald, denn am 1. April hat der Waldkindergarten St. Hubertus des Andreaswerks Vechta seinen Betrieb aufgenommen. Sechs Kinder im Alter von drei und vier Jahren werden in der „Fuchs-Gruppe“ betreut.


Unter Aufsicht der beiden Erzieher Sarah Geerken und Tiak Elberfeld erkunden sie jeden Tag von 7.30 bis 13.30 Uhr den Wald und die Umgebung. Herkömmliches Spielzeug und Spielgeräte sind auf dem Gelände Fehlanzeige. Aber das brauchen die Kinder auch nicht.


Eine Bauecke, eine Matschküche, ein Tipi, ein Boot und eine Torwand sind nur einige Beispiele dafür, womit sich die Kinder beschäftigen können. Fast alles ist aus dem Material zusammengebaut und -gestellt, das der Wald hergibt: Stöcker, Äste, Baumstümpfe und Laub.

„Am Anfang haben die Kinder auch nach Spielzeug gefragt, aber das passiert jetzt gar nicht mehr“, sagt Sarah Geerken. „Das ist halt ein Prozess.“ Stattdessen wird viel Wert auf Nachhaltigkeit und Bewusstsein für die Umgebung gelegt.


Darüber hinaus wird das Areal beim Spazierengehen erkundet. Dabei entdecken die Kleinen immer wieder Neues und geben neuen Orten auch Namen. So wurde zum Beispiel aus einer Sandkuhle im Handumdrehen die „Dinogrube“. Doch auch in der Natur gibt es Grenzen. „Die Kinder wissen genau Bescheid, wo sie hindürfen und halten sich auch daran“, sagt Tiak Elberfeld. Die Grenzen des Spielbereichs sind beispielsweise durch bunte Wimpelketten oder Baumstämme abgegrenzt.


15 Kinder können theoretisch in der Fuchs-Gruppe betreut werden. Für das neue Kindergartenjahr 2022/23 liegen bereits drei weitere Anmeldungen vor, sodass ab August mindestens neun Plätze belegt sind, sagt Siegfried Böckmann, Leiter Kindergärten und Frühförderung beim Andreaswerk.


Der Start mit nur sechs Kindern war jedoch durchaus von Vorteil, sind sich die Beteiligten einig. Zwar gibt es ein Konzept, aber noch befinde man sich in der Findungsphase, sagt Leiterin Sabrina Sperling. Die Kinder können sich an alle Regeln und die Umgebung gewöhnen und in Zukunft die neu hinzukommenden Kinder bei der Eingewöhnung unterstützen. „Die Kinder haben sich gut eingefunden und bringen viele Ideen ein“, sagt Sarah Geerken.


Die Verantwortlichen registrieren ein großes Interesse der Bevölkerung am Waldkindergarten. „Eltern kommen relativ häufig zum Hospitieren“, sagt Sabrina Sperling. Auch an den Wochenenden sei viel los und „viele rufen auch an, ob sie mal gucken dürfen“.

Doch es gibt auch kritische Stimmen. Das Wetter sei zum Beispiel ein großes Thema, aber auch der nahe gelegene Teich. In Gesprächen könne man aber oft viele Bedenken ausräumen, erklärt Sabrina Sperling. Auch das Erzieherteam sieht keine Nachteile gegenüber einem „Hauskindergarten“, wie Sarah Geerken es nennt. Gegen das Wetter helfe der „Zwiebellok“, sagt sie.


Notfalls gibt es als Rückzugsort einen Bauwagen, der Platz für alle bietet und mit einer Elektroheizung ausgestattet ist. „Dass es zum Start etwas ruckelt, ist ganz normal“, sagt Siegfried Böckmann. Letztlich müsse man die Eltern überzeugen; den Kindern seien Fragen nach dem Wetter oder Ähnlichem egal.


Zwischen dem Votum des Visbeker Gemeinderates für die Trägerschaft des Andreaswerks und der Inbetriebnahme lagen zwei Jahre. „Es hat lange gedauert, bis alle Genehmigungen vorlagen und alle Auflagen erfüllt waren“, gibt Siegfried Böckmann zu. „Der Prozess war auch lehrreich für uns“, sagt er. Es ist der erste Waldkindergarten, den das Andreaswerk betreibt.


Ein Lob richtet er an die Gemeinde, die das Andreaswerk bei der praktischen Umsetzung und offenen Fragen intensiv unterstützt habe, sowie an Franz-Josef Stolle, dem „Stollen Hütte“ gehört und der das Andreaswerk ebenfalls unterstützt. Die Hütte hat als Lager- und Materialraum einen hohen Wert für den Kindergarten.


Auch wenn es deutlich länger gedauert hat als gedacht, bis der Waldkindergarten an den Start gehen konnte, „hat es genau gepasst, wie es kam“, fasst Sarah Geerken zusammen.


Info: Wer sich über den Waldkindergarten informieren möchte, kann sich bei Sabrina Sperling unter Telefon 04445 98672-20 oder per E-Mail an sabrina.sperling@andreaswerk.de melden. Einige Einblicke bietet zudem der Instagram-Account des Waldkindergartens „waldkindergarten_st.hubertus“.




Fotos: Albers/Gemeinde Visbek


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