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Helma Sick: „Ich würde den Frauen gerne noch so Vieles mit auf den Weg geben“

Von Mechthild Laudenbach

Im Gespräch vor Publikum: Dr. Jutta Heyen (links) führte durch den Abend mit Helma Sick. Foto: Hans-Bernd Hermes

Eine große Zahl überwiegend weiblicher Gäste folgte am 24. April einer Einladung des Kulturkreises Visbek zu einem Lese- und Gesprächsabend mit der Münchener Frauen-Finanzexpertin Helma Sick. Die Autorin mehrerer Finanzratgeber stellte zusammen mit Fr. Dr. Jutta Heyen als Moderatorin ihr neuestes Buch „Aufgeben kam nie in Frage“ vor.


Darin lässt die heute 78-Jährige ihre bewegende Lebensgeschichte Revue passieren und erzählt von den Erfahrungen, die sie zu der Frau gemacht haben, die sie heute ist. Aufgewachsen in sehr bescheidenen und auch wenig liebevollen Verhältnissen im Bayerischen Wald, entwickelte sie aus diesen ungünstigen Startbedingungen nicht Hass, sondern Wut, die nicht destruktiv war, sondern sie anspornte, sich ihren Angst- und Panikattacken zu stellen und ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Als prägend empfand sie den Satz einer Ärztin: „Sie können die anderen Menschen nicht ändern, sie können nur sich selbst ändern.“


Nach der kaufmännischen Leitung des ersten Münchener Frauenhauses, während der ihr die Wichtigkeit der finanziellen Unabhängigkeit von Frauen überdeutlich wurde, studierte sie während der Elternzeit – nach der Adoption eines 4-jährigen Jungen – Betriebswirtschaft und gründete 1987 das Unternehmen „Frau und Geld“, das Frauen unabhängig finanziell berät und dessen Mitinhaberin sie bis heute ist.


Seit 23 Jahren schreibt Helma Sick regelmäßig Beiträge zu Finanz- und Existenzfragen für eine große deutsche Frauenzeitschrift, deren Spektrum sich nicht auf Mode, Kosmetik und Beziehungsfragen beschränken dürfe.


Privat scheiterte ihre Ehe nach 30 Jahren – vielleicht auch daran, dass sie selber so erfolgreich wurde und ihr Mann damit weniger gut umgehen konnte. Doch getreu ihrem Motto „Jammern nützt niemand etwas; mit Jammern geht man anderen nur auf die Nerven“ gab ihr auch diese Lebenserfahrung neue Haltung, Courage und Expertise.


Die Besucherinnen honorierten die Offenheit der Autorin in sehr persönlichen Fragen mit anhaltendem Applaus.



Alle Fotos: Hans-Bernd Hermes


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