Von Bernd Koopmeiners
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Der Heimatverein Visbek hat im Norddöller Ortsteil „Ägypten“ eine Info-Tafel zur Erklärung der besonderen Ortsbezeichnung aufgestellt. Zu diesem Teil Norddöllens gehören heute 18 Haushalte. Beim „Treffpunkt“ in Ägypten, einer Anlage mit Sitzbänken und einem geschmückten Maibaum, begrüßten Sabine Deters und ihr Ehemann Manfred, der die neue Info-Tafel mit Klaus-Peter von Lehmden aufstellte, den Heimatvereinsvorsitzenden Manfred Gelhaus, Bürgermeister Gerd Meyer, Ortsvorsteher Martin Kallage und die Nachbarn vom „Tal der Könige“.
Wie kam es zum besonderen Namen „Ägypten“ für einen Ortsteil einer Visbeker Bauerschaft? Die Namensgebung bezog sich auf konkrete Ereignisse: Hier gab es vor Zeiten ein Moorgebiet („Erdbrand“), das im Jahre 1700 ausbrannte und danach einen See bildete. Der Visbeker Kirchspielsvogt Gerhard Hildemann (1760-1816) ließ einen acht Fuß tiefen Entwässerungsgraben in Richtung „Herrenholz“ anlegen, damit das Wasser aus dem See abfließen konnte. Ab 1890 konnten Flächen im „Erdbrand“ wieder kultiviert werden. Das Wohngebiet der Norddöller jenseits der ehemaligen großen Wasserfläche wird schon seit mehr als 300 Jahren „Ägypten“ genannt.
Bewohner aus dem Bereich zwischen Norddöllen und Wöstendöllen sind vor über 150 Jahren nach Amerika ausgewandert. Eine Norddöllerin hatte ihr Grundstück in Norddöllen/Ägypten verkauft, um die Überfahrt nach Amerika bezahlen zu können. Einer kleinen Siedlung in Amerika gab sie ebenfalls den Namen „Ägypten“.
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