Gemeinsam für Wärmewende, Klimaschutz und sichere Energieversorgung: Die Gemeinde Visbek hat sich zum Ziel gesetzt, eine klimaneutrale Wärmeversorgung zu realisieren. Für die Umsetzung dieses Vorhabens hat sich Visbek die Unterstützung des regionalen Energienetzbetreibers EWE NETZ gesichert, der die Ausschreibung erfolgreich für sich entscheiden konnte. Der offizielle Startschuss für den etwa einjährigen Planungsprozess fiel in der vergangenen Woche.
Bürgermeister der Gemeinde Visbek Gerd Meyer erklärt dazu: "Die kommunale Wärmeplanung ist ein entscheidender Baustein für Visbek auf dem Weg zur Klimaneutralität. Wir freuen uns, mit EWE NETZ einen erfahrenen und zukunftsorientierten Partner an unserer Seite zu haben. Gemeinsam werden wir eine maßgeschneiderte Strategie entwickeln, die speziell auf die Bedürfnisse und Gegebenheiten unserer Gemeinde abgestimmt ist."
Zukunftssicher: Transparente Wärmeplanung
Der neu erstellte Wärmeplan wird Klarheit darüber geben, welche zentrale und dezentrale Wärmeversorgung in Visbek zu erwarten ist. Diese Planung schafft Sicherheit und gibt den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Unternehmen eine verlässliche Perspektive für ihre Energieversorgung. Der Plan schreibt niemandem vor, wie künftig geheizt werden muss. Vielmehr gibt er Orientierung für die individuelle Entscheidung über die zukünftige Wärmeversorgung.
Der Planungsprozess wird transparent und inklusiv gestaltet. Die Öffentlichkeit, die politischen Gremien und Vertreter der lokalen Wirtschaft werden fortlaufend sowohl digital als auch in Präsenzveranstaltungen über die Entwicklungsschritte informiert und in die Planung einbezogen.
Vier Projektphasen bis zum Umsetzungsstart
Der Prozess der Wärmeplanung wird etwa ein Jahr in Anspruch nehmen und umfasst vier Phasen: Bestandsanalyse, Potenzialanalyse, Erstellung von Zielszenarien und Entwicklung einer Wärmewendestrategie. In der Bestandsanalyse wird zunächst der Ist-Zustand der Wärmeversorgung in Visbek erfasst. Darauf folgt die Ermittlung von Potenzialen für eine klimaneutrale Energiegewinnung. Auf Basis dieser Analysen werden verschiedene Zielszenarien entwickelt, aus denen schließlich eine umfassende Strategie für die Wärmewende abgeleitet wird. Diese umfasst einen detaillierten Maßnahmenkatalog für die gesamte Gemeinde und definiert speziell geeignete Quartiere für Wärmenetze. Nach der Fertigstellung des Wärmeplans verpflichtet sich Visbek, innerhalb von fünf Jahren mindestens fünf der vorgeschlagenen Maßnahmen umzusetzen.
Fahrplan für eine klimafreundliche Zukunft
Julian Binczyk, Projektreferent für Kommunale Wärmeplanung bei EWE NETZ, betont: „Unser Ansatz vereint Technologieoffenheit mit praxisnahen Lösungen. So schaffen wir einen effektiven Fahrplan, der Klimaschutz, technologische Machbarkeit und wirtschaftliche Aspekte sinnvoll verbindet.“
Um eine präzise und umfassende Analyse des Energiebedarfs und der erneuerbaren Potenziale in Visbek durchzuführen, nutzt EWE NETZ fortschrittliche digitale Technologien wie den sogenannten „Digitalen Zwilling“. Diese Technologie ermöglicht eine exakte Abbildung der Gemeinde und unterstützt die datengestützte Planung, bei der beispielsweise Energieverbrauch, Energieträger und erneuerbare Potenziale transparent dargestellt werden.
„Auf Basis unserer langjährigen Erfahrungen mit der kommunalen Energieversorgung haben wir ein ganzheitliches Lösungspaket entwickelt“, sagt Gerd Niemann, Kommunalbetreuer bei EWE NETZ. „Alle gesetzlichen Anforderungen und die Bedürfnisse der Gemeinde werden dabei berücksichtigt.“
Vorreiter Visbek
Mit der Verabschiedung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) und des Wärmeplanungsgesetzes (WPG) hat die Bundesregierung die Weichen für eine klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2045 gestellt. Visbek nimmt eine Vorreiterrolle ein: Die Gemeinde hat sich schon frühzeitig mit der Kommunalen Wärmeplanung auseinandergesetzt und sich bereits vor der gesetzlichen Anforderung auf den Weg gemacht. Mit den im vergangenen Jahr beantragten Fördermitteln kann die Gemeinde nun als eine der ersten im Landkreis Vechta den konsequenten Weg in Richtung klimaneutrale Zukunft gehen.
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