„Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.“ (Mahatma Gandhi)
Liebe Visbekerinnen und Visbeker,
liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
ich wünsche mir Veränderung. Genau genommen nicht nur Veränderung, sondern vor allem auch Verbesserung. Das gilt vor allem mit Blick auf die finanzielle Lage der Gemeinde Visbek, aber auch mit Blick auf politische Entscheidungen insbesondere auf Bundes- und Landesebene, unter denen die Gemeinde – wie alle anderen Kommunen auch – leiden.
Hinter uns liegt aufgrund vieler wirtschaftlicher und finanzieller Unwägbarkeiten und Entscheidungen ein schwieriges Jahr. Vielfach mussten sich Verwaltung und Rat den Entscheidungen auf höherer Ebene beugen und versuchen, vor Ort bestmöglich mit den Konsequenzen umzugehen. Ich möchte an dieser Stelle einige wenige Beispiele für die Schieflage nennen, in der sich die Gemeinde im Moment befindet:
- Wegfall von Fördermitteln durch gestrichene KfW-Förderprogramme: Eingeplante 800.000 Euro stehen für unsere beiden neuen Kindergärten nicht mehr zur Verfügung.
- Wegfall von Fördermitteln in Höhe von 540.000 Euro für drei Krippengruppen, da die Zuwendungsfristen durch Bauverzögerungen nicht eingehalten werden konnten. Bund und Land haben sich aus der Investitionsförderung mittlerweile völlig zurückgezogen.
- Ein Einnahmeausfall von mehr als 8 Millionen Euro beim Grundstücksverkauf im privaten und gewerblichen Bereich. Viele Grundstücke wurden nicht verkauft, weil Fördermittel gestrichen oder gekürzt wurden, die neuen Förderprogramme unzureichend ausgestaltet sind und den Bauwilligen zusätzliche Anforderungen auferlegt wurden. Hinzu kommen die steigenden Materialkosten im Baubereich und die Zinsentwicklung.
Nichtsdestotrotz möchte ich mich an dieser Stelle nicht allein darauf beziehen, was schlecht läuft, sondern auch Positives hervorheben: Trotz aller Schwierigkeiten und Unwägbarkeiten wurden viele große Projekte auf den Weg gebracht. Zu nennen sind hier die beiden Kita-Neubauten an der Goldenstedter Straße und am Poggenkamp, die Aufstockung der Gerbertschule sowie die Erschließungsmaßnahmen für das Baugebiet an der Goldenstedter Straße.
Auch für das Jahr 2024 hat sich die Gemeinde Visbek einiges vorgenommen. Denn sowohl für den Rat als auch die Verwaltung steht fest: Wir wollen keine reine Mangelverwaltung betreiben, sondern unsere Gemeinde durch gezielte Investitionen zukunftssicher aufstellen und weiterentwickeln.
Geplante Projekte für 2024 sind beispielsweise die Becken- und Hubbodensanierung in der Schwimmhalle, die Umgestaltung zur Inbetriebnahme des neuen Bauhofstandortes und der Neubau der Feuerwehr Rechterfeld.
Besonders schmerzt mich, dass wir aufgrund der finanziellen Schieflage die weitere Sanierung der Benedikt-Schule vorerst auf Eis legen mussten.
Grund zur Zuversicht geben mir nichtsdestotrotz die Strukturen vor Ort: Unsere Unternehmen haben Herausragendes geleistet. Trotz aller Schwierigkeiten verzeichnet Visbek die höchste Steuereinnahmekraft im Landkreis Vechta. Dies gelingt nur, weil unsere Unternehmen sowie ihre Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer innovativ und zielstrebig agieren. Ihre Produktivität ermöglicht uns die nötigen Handlungsspielräume für Investitionen und Zuschüsse.
An dieser Stelle möchte ich auch allen Ehrenamtlichen danken, die sich in den zahlreichen Vereinen, Institutionen und sonstigen Einrichtungen in der Gemeinde engagieren.
Zu guter Letzt darf ich im Namen von Rat und Verwaltung Ihnen meinen Dank aussprechen. Jede und jeder setzt sich in der für sie oder ihn möglichen Form ein – nur so funktioniert Gemeinwohl, nur so können wir in einer starken und intakten Gesellschaft leben und alle Herausforderungen bewältigen.
Mit diesem Wissen und dem nötigen Südoldenburger Optimismus bin ich mir sicher: Wir werden auch die aktuellen Krisen meistern und gestärkt daraus hervorgehen.
Herzlichst,
Ihr Bürgermeister
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